Philosophia Perennis
Die Philosophia Perennis (lateinisch für "immerwährende Philosophie") bezeichnet eine Vorstellung von einer universalen, zeitlosen und gemeinsamen Wahrheit, die in allen großen Religionen und Philosophien der Welt zu finden sein soll. Sie postuliert, dass hinter den unterschiedlichen Formen und Dogmen eine tiefere, metaphysische Realität existiert, die von Mystikern, Weisen und spirituellen Lehrern verschiedener Traditionen erkannt wurde.
Kernideen und Themen:
- Die Einheit der Wahrheit: Der grundlegende Glaube, dass alle großen religiösen und philosophischen Traditionen Ausdruck derselben transzendenten Wahrheit sind. (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Einheit%20der%20Wahrheit)
- Die Transzendenz Gottes/des Absoluten: Die Annahme, dass es eine höchste Realität gibt, die jenseits des menschlichen Verstandes und der sinnlichen Wahrnehmung liegt. Diese Realität wird oft als Gott, das Absolute, Brahman, Tao oder das Eine bezeichnet. (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Transzendenz%20Gottes)
- Die göttliche Natur des Menschen: Die Überzeugung, dass der Mensch einen Funken des Göttlichen in sich trägt und das Potenzial hat, diese göttliche Natur zu erkennen und zu verwirklichen. (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Göttliche%20Natur%20des%20Menschen)
- Der Weg zur Erkenntnis: Die Betonung der Notwendigkeit einer spirituellen Praxis, Kontemplation und direkten Erfahrung, um die Wahrheit zu erkennen. Dies kann Meditation, Gebet, Askese oder andere Formen der spirituellen Disziplin umfassen. (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Weg%20zur%20Erkenntnis)
- Ethik und Mitgefühl: Die Förderung ethischen Verhaltens und Mitgefühls als Ausdruck der Einheit und Verbundenheit aller Wesen. (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Ethik%20und%20Mitgefühl)
Bedeutende Vertreter:
Obwohl das Konzept älter ist, wurde der Begriff Philosophia Perennis maßgeblich von Agostino Steuco im 16. Jahrhundert geprägt und später von Denkern wie Aldous Huxley, Frithjof Schuon, René Guénon und Ananda Coomaraswamy popularisiert. Diese Autoren suchten nach gemeinsamen spirituellen Prinzipien in verschiedenen Traditionen und betonten die Notwendigkeit einer Rückkehr zu den zeitlosen Weisheiten.